Seit 1899, als die erste Abdominoplastik durchgeführt wurde, haben sich die Schnittführungen immer an der Mode orientiert. Ziel war und ist, die Narbe in der Unterwäsche bzw. Bademode zu verstecken. Das erklärt, warum heute die Narbe möglichst tief und flach ausgeführt wird, schließlich ist auch die Mode „hüftig“ geschnitten. Fotos aus den 80er oder 90er Jahren des letzten Jahrhunderts zeigen die typische Bauchstraffungsnarbe aus dieser Zeit: Sie ging beidseits der Hüfte relativ hoch hinauf und hat diese sogar betont. Auch dies ist erklärbar mit der damaligen Bademode. Ein nicht unwichtiges Detail, das bei der Bauchdeckenstraffung beachtet werden muss, ist die Versetzung des Bauchnabels. Oft wird der Bauchnabel durch einen runden Schnitt gelöst, wodurch eine meist sichtbare Narbe entsteht. Auch wenn die Straffung der Bauchdecke in den verschiedensten Techniken bis aufs kleinste Detail geplant und besprochen werden kann, so fürchten viele Patientinnen die Narben im sichtbaren Bereich. Unsere Aufgabe ist daher, die für die Patientinnen entstehenden Stigmata so zu reduzieren, dass – sofern möglich – Narben erst gar nicht entstehen.
Dieser Artikel befasst sich mit der epifaszialen Versetzung des Bauchnabels – einer wiederentdeckten, alt klassischen Technik zur Reduzierung der Stigmata im Rahmen einer Abdominoplastik.